Geschichten, die das Leben schreibt...

Es wäre so bequem gewesen, mich nach der dritten Fuss-OP in Selbstmitleid zu suhlen. Dann aber wurde aus dieser, mich nicht wirklich glücklich machenden Situation, eine Idee geboren, deren Eigendynamik sogar mich erstaunte.

Amedisli stricken war für mich zuerst einfach so etwas, wie ein schöner Zeitvertreib. Und ein Anti-Frust-Mittel gegen erneute Einschränkung. Die Aussicht, als absolutes „Bewegungsmenschli“ schon wieder für weitere Wochen eingeschränkt und meist liegend zu verbringen, machte mich anfangs Jahr "stinkig". Dies immer im Wissen, dass die ganze Welt grad andere, weiter greifendere Probleme hat als meine Wenigkeit...

Die Weltprobleme können wir nur gemeinsam lösen. Dies auch nur begrenzt. - Mein näheres Umfeld vor schlechter Laune verschonen, stand dafür im Bereich meiner Möglichkeiten ;-) - Dabei habe ich gemerkt, dass Corona viele, aber nicht nur schlechte Seiten hat. Der zeitweilige Lockdown lehrte, mit dem Material auszukommen, das grad vorhanden war. In der Küche. Beim wechselnden und von Jahreszeiten bedingten Wohnungsdekor. Bei kleinen, alltäglichen Schadensbehebungen. Und beim Basteln mit Kindern. Da reichen manchmal Stoffreste, ein paar Meter Wolle für kleine Kunstwerke.

Meine Wollresten waren plötzlich mehr als einen Kellerplatz wert. Die alte Blechdose mit meinen „gesammelten Werken“ plötzlich eine wertvolle Schatzkiste. Es kam mir vor, als hätte der darin gelagerte Krimskram nur darauf gewartet, in einer kreativen Idee seine Bestimmung zu finden. Mit einem KLICK zu mehr übers Amedisli-Projekt!

Die Freude über die gestrickten Amedisli von „meinen guten Frauen“ war gegenseitig und für mich waren die kleinen, wollenen "HerzWärmerli" mehr als Handarbeit. Stricken am jeweiligen Modell fühlte sich richtig gut an. Wie ein stilles Stöbern in Erinnerungen an Freundschaften, die seit Jahren Bestand haben.  Masche für Masche ein lieber Gedanke an die Empfängerin. Reihe für Reihe ein Nachklingen von guten Begegnungen.

Am Anfang stand immer die zentrale Frage, nach den passenden Farben. Dabei half mir sicher mein fotografisches Gedächtnis. Und die gelebte Überzeugung, dass das Gegenüber bei jeder Begegnung mehr als nur ein kurzer Blick wert ist. - Nach der Farbwahl folgte das Drübernachdenken, was der Frau im Leben wichtig war. Und ist. Mein Versuch, sie und ihre prägenden Eigenschaften, ihre HerzBändeliVerbindung zu mir, Masche für Masche umzusetzen, mag eher schlicht ausgefallen sein. Langjährige Freundin sein, aber auch als zeitlich begrenzte  Wegbegleiterin mit goldenen Händchen – ich spreche hier von meiner Therapeutin – für mich da zu sein, bedeutet definitiv mehr als ein paar Meter Wolle...

Zu den verschiedenen Modellen: KLICK!